Es gibt nix Gutes?!?
Ich habe in letzter Zeit etwas auf unseren Boden gekramert, weil ich nach einer Information gesucht habe. Dabei habe ich alte Trauerkarten gefunden. Ich muss sagen, das war einerseits traurig, anderseits hat es mir aber auch einen ganz neuen Blickwinkel auf die verstorbenen Personen gegeben, um die es in den Karten ging. In einer Karte von meiner Oma stand zum Beispiel „wenn wir Hilfe brauchten war sie immer zur Stelle und hat alles für uns gegeben“. Da fiel mir dann auch ein das ein Lebensmotto von ihr war „Es gibt nix Gutes außer man tut es.“
Ich persönlich versuche auch Gutes zu tun aber manchmal gelingt mir das nicht. Es gibt ja auch den Satz „tue nichts Gutes dann widerfährt dir nichts Schlechtes.“ Ja so kann es auch gehen. Aber ich denke dennoch sollten wir Menschen nicht aufhören Gutes zu tun. Wir sollten „Gutmenschen“ werden. In der Bibel bin ich über folgenden Satz gestolpert: „Denn wer da weiß Gutes zu tun und tut’s nicht, dem ist‘s Sünde.“ Dieser Satz steht bei Jakobus 4,17.
Aber wie können wir damit umgehen wenn man vermeintlich Gutes tun möchte und es einen nicht gelingt. Kennen sie den Witz mit den Pfadfindern? Also fünf Pfadfinder müssen für ein bestimmtes Abzeichen einer älteren Person über die Straße helfen. Gesagt getan, schon finden die fünf Kinder eine vermeintlich ältere Person an einer vielbefahrenen Straße. Die ältere Frau willigt ein und lässt sich von dem ersten Pfadfinder über die Straße helfen, als sie dann in die 4 Augenpaare der anderen Kinder schaut, seufzt sie kurz und lässt sich auch von denen über die Straße bringen. Die Kinder sind glücklich und freuen sich das sie eine weitere Aufgabe gemeistert haben und was macht die vermeintlich ältere Dame: Sie wird von einem Auto abgeholt und wollte eigentlich gar nicht über die Straße gehen.
Aber ändern wir bei dieser Geschichte einfach mal den Blickwinkel. Richtig die ältere Dame hat den fünf Kindern geholfen zu ihrem Abzeichen zu kommen, sie hat also was Gutes getan. Vielleicht sollten wir auch wieder anfangen Gutes zu tun.
Patricia Gärtner, CVJM Annaberg