Biblisches Wort zum 3. Advent
Endlich ist sie da! Die Zeit der Lichter, der besonderen Gerüche, der Lieder und Geschichten. Advent ist eine schöne Zeit. Schwibbögen und Dreiecke beleuchten die Fenster, Sterne Zimmerecken und Hausflure und geben ein angenehmes Licht. Tannengrün in Sträußen und Kränzen bildet belebenden Schmuck in diesen Tagen. Der Duft nach Harz, Wachs und Räucherkerzchen prägt diese Zeit. Hinzu kommen die Gerüche aus Küchen und Backstuben, wo Kekse und Lebkuchen nicht nur Kinder erfreuen, auch Erwachsene naschen gern.
Früher war der Advent eine Fastenzeit. Man musste sich Vieles vom Munde absparen, für Weihnachten aufsparen. Und das geraden in den der Zeit wo es immer kälter und dunkler wurde. Die Tage werden kürzer, das Wetter winterlicher – und dann sparen! Unsere Altvorderen kannten und konnten das. Denn zum Christfest wollte man richtig feiern.
Der biblische Wochenspruch für den 3. Advent gibt das Thema vor: Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig. (Jesaja 40, 3.10) Ja, wir gehen immer mehr auf Weihnachten zu. Und wir sollen uns darauf vorbereiten, dass Gott, der HERR und Schöpfer der Welt zu uns kommen will. Nicht gewalttätig, wie es die kriegslüsternen Machthaber der Welt tun. Sondern mit wunderbarer Liebe – und deshalb in einem Kind, in Jesus will uns Gott begegnen. Seinen Geburtstag können wir Weihnachten feiern.
Das löste schon damals große Freude bei den Hirten und Weisen aus. Und alles, was wir heute in der Adventszeit mit dem Schmuck, dem besonderen Gebäck und den Lichtern haben, soll das große Fest vorbereiten. Deshalb wird es nach und nach immer heller auf unserem Adventskranz, bis alle Lichter brennen und zum Heiligen Abend der Christbaum dann alles gewaltig erstrahlen lässt. Darum gibt es den gehaltvollen Christstollen zum ersten Christfeiertag als das Festtagsgebäck. Und der Stern in der Stube leuchtet, um den Weg zum Christkind zu weisen, wie den Weisen aus dem Morgenland. Das Besondere des Christfestes ist keine Machtdemonstration des Herrschers der Welt, sondern das Geschenk seiner Liebe zu den Menschen. Davon erzählt die Bibel in der Weihnachtsgeschichte.
Liebe entdecken, Liebe finden und Liebe schenken – das ist die Dynamik, die Gott mit dem kommenden Fest in Bewegung setzen will. Bereiten wir und darauf vor.
Pfarrer Eckhardt, Schlettau